John Wick: Kapitel 4 - Kritik | Film 2021 | Moviebreak.de (2024)

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Kritik

Ursprünglich als Trilogie geplant, geht das John Wick-Franchise aufgrund seiner immer weiter steigenden Popularität bereits in die vierte Runde. Das hätte eigentlich schon im Mai 2021 passieren sollen, verschob sich aber unter anderem wegen damaliger Covid-Einschränkungen um fast zwei Jahre. Nun ist der gefürchtete Auftragskiller wieder von der Leine und zieht erneut eine Blutspur um die halbe Welt. Chad Stahelski, einst Reeves' Stuntman in der Matrix-Trilogie, führt einmal mehr Regie und hat sich dabei mit seinem Team wieder reichlich erstaunliche Sachen einfallen lassen, die das Herz eines jeden Action-Fans höherschlagen lassen werden.

John Wick: Kapitel 3 endete mit einer schweren Verletzung für den Titelhelden, John Wick: Kapitel 4 zeigt diesen nach einem kleinen Zeitsprung wieder komplett genesen bei seinem fortlaufenden Kampf gegen die Hohe Kammer, der er weiterhin ein Dorn im Auge ist. Mit einer Laufzeit von 169 Minuten nimmt sich der vierte Film nun etwas mehr Zeit, sein schrägesParallel-Universum voller ruchloser Killer und sonderbarer Rituale weiter auszubauen. Das war durch seine mystische Art, dem gut platzierten schwarzen Humor und der stilvollen Präsentation zuvor bereits nie uninteressant, dafür aber erzählerisch immer schon etwas dünn und unlogisch. All das ist auch diesmal nicht anders, man bekommt, was man erwartet. Wer sich daran aber vorher schon nicht störte, wird auch diesmal kein sonderliches Problem mit der Handlung haben, ein Rückschritt ist hier nämlich nicht zu befürchten. Somit bleibt abseits der Action zwar weiterhinPotenzial für mehr liegen,langweilig wird es dennoch nie.

Gepunktet wird immer dann, wenn es knallhart zur Sache geht. Und hier spielt JW4 erwartungsgemäßalle Karten aus. An vorderster Stelle stehen mal wiederdie für die Reihe berühmt-berüchtigten Gun-Fu-Duelle, in denen eindrucksvoll Martial Arts und Schusswaffen kombiniert werden. Wick prügelt sich wie eine Maschine durch endlose Gegnermassen, woran man sichtrotz einiger Repititionen zu den vorigen Filmen einfach nicht sattsehen kann. Zu gut sind die Choreografien, die in wunderschönen langen Sequenzen ohne massive Schnitte oder nerviges Kameragewackel in voller Pracht bestaunt werden können. Außerdem lässt sichRegisseur Stahelski immer wieder neue abgefahrene Sachen einfallen, um zusätzliche Würze ins Spiel zu bringen. Da werden dann schon mal mächtige Kampfbögengezückt, die elegant ins Gefecht eingebettet werden. Oder amArc de Triomphe von Paris im rauschenden Kreisverkehr Autos zu spektakulären Props, denen alle beteiligten im Kampf auszuweichen versuchen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Und wenn man meint, dass sich die nächste Klopperei in einem alten Gebäude dann vielleicht doch noch mal wiederholt, nimmt die Kamera wie in einem Videospiel die Vogelperspektive ein und schwebt frei und ohne Schnitt durch sämtliche Räume, in denen sich gerade zig Beteiligte mit Brandmunition gegenseitig wegpusten und die Köpfe einschlagen. Was auch immer JW4 gerade an handgemachter Action auffährtist grandioskoordiniert und visuell herausragend in Szene gesetzt. Etwas Besseres hat man in den letzten Jahren garantiert nicht gesehen.

Keanu Reeves (Speed) schlägt sich in seinen Actionszenen ausgezeichnet und hat als wortkarger Rächerdie Sympathien des Zuschauers und reichlich Schmunzlerjederzeit auf seiner Seite. Dass der Mann bereits auf die 60 zugeht, ist hier nicht zu spüren. Das gilt auch fürDonnie Yen (Ip Man), der nach längerer Zeit endlich wieder die Bühne erhält, die er mit seinem Talent verdient. Als blinder Auftragskiller ist er klar eins der ganz großen Highlights des Films. Seine Rolle mag zwar ebenfalls nicht logisch begründet sein, doch wen interessiert das wirklich bei all denbeeindruckenden Fights, die erdabei liefert?Scott Adkins (Accident Man) wird man dagegen in seinem Fatsuit kaum wiedererkennen. Ein kurzer Auftritt, humorvoll angelegt und von einem netten Schlagabtausch begleitet. Mehr zu melden hat dafürShamier Anderson (Stowaway), der als weiterer Auftragskiller zusammen mit seinem bissigen Schäferhund John Wick stets auf der Lauer ist und den lukrativsten Moment abwartet, um endlich zuzuschlagen.Hiroyuki Sanada (The Last Samurai), die Musikerin Rina Sawayama, der KampfkünstlerMarko Zaror (Undisputed III: Redemption),Bill Skarsgård (Barbarian) sowie natürlichIan McShane (Deadwood), Lance Reddick (White House Down) und Laurence Fishburne (Matrix) rundenden Actionspaß mit ihren Auftritten gekonnt ab. Zu guter Letzt noch ein Hinweis am Rande: Wer zum Schluss die Credits absitzt, wird mit einer zusätzlichen Szene belohnt.

Fazit

In Zeiten, in denen so viele Actionfilme generischen Standard aus dem Computer liefern, ist "John Wick: Kapitel 4" ein echter Segen. Was das Team hier wieder an ausgeklügelten Choreografien und coolen Ideen auftischt, ist schlicht unglaublich gut und wird in nächster Zeit nur schwer getoppt werden können. Und höchst stilvoll in Szene gesetzt ist das Ganze selbstverständlich auch wieder. Dass die Reihe auf inhaltlicher Ebene keine Preise gewinnen wird, ist zu verschmerzen, kurzweilig bleibt der Film aber auch hier.

Kritik: Sebastian Stumbek

Beliebteste Kritiken

  • John Wick: Kapitel 4 Ein Action-Meisterwerk! Im Kino überwältigend. Für mich der Königs-Teil der Reihe. Man bekommt genau das, was zu erwarten war – aber eben doch überraschend viel mehr. Stilistisch am obersten Limit. Fast schon ein Overkill. Dabei komplett edelisiert. Farben, Licht, Spiegelungen, Wasser, Feuer. Dieses verdammt klare Bild und ei... flowzone am 07.04.2023 0 1
  • Kritik von disneyfan5000 Eines darf man bei dem John Wick-Franchise nicht. Nämlich zu viel nachdenken. Zum Beispiel darüber warum es in dieser Gangsterparalelwelt keine Polizisten gibt, die sich dafür interessieren, was diese Gangster so tun. Das Franchise begann damit das John Wick sich im ersten Film an Einbrecher rächt, die seinen Hund erschossen... disneyfan5000 am 19.04.2023 0 0
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Author: Aracelis Kilback

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